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Diese bebilderte Pflegeanleitung, herausgegeben von der Mitteldeutschen Kameliengesellschft e.V., können Sie gegen ein Entgelt beim Verein käuflich erwerben.

 

Im folgenden steht Ihnen hier eine gekürzte Fassung zur Verfügung.

Kamelien als Kübelpflanze

Im Sommer

  • Halbschattige Plätze im Garten
  • keine pralle Mittagssonne
  • Temperaturen bis 35 °C werden gut vertragen und fördern die Blütenbildung

Im Winter

    • Frostfreie helle und kühle Räume
    • 5-10 ° C ist die optimale Temperatur, welche mindestens 60 % Luftfeuchte bietet

 

Kamelien im Garten ausgepflanzt

Im Sommer

  • auspflanzen möglichst Nord-Ost-Seite von Gebäuden oder unter lichten Bäumen im Halbschatten

im Winter

  • zusätzlich eine 20 cm hohe Mulchschicht
  • bei Temperaturen unter -5 ° C mit Gartenvlies einfach einpacken

 

 

Wuchsformen und Platzbedarf

Unterschiedliche Wuchsformen von strauchartig über kegelförmig und aufrecht bis hängende Formen, auch Bonsai, sind möglich. Stark wachsende Sorten erkennt man an der Länge der Jahrestriebe.

Umtopfen

wird erforderlich, wenn die Wurzeln das Substrat bis zur Topfwand durchdrungen haben. Jungpflanzen sollten aller 2-3 Jahre ein 1-2 cm größeres Behältnis und ältere Pflanzen aller 5-6 Jahre ein um 5 cm größeres Behältnis bekommen. Das Wurzelgeflecht ist beim Umtopfen etwas aufzulockern.

Das Pflanzgefäß

Kamelien stellen keine besonderen Ansprüche: Ton — Keramik — Plaste — Holz sind möglich. Jedes Pflanzgefäß sollte mehrere Abzugslöcher im Boden haben, um Staunässe zu vermeiden.

Töpfe mit breiter Basis haben eine höhere Standfestigkeit.

Substrat

  • Kamelien- oder Rhododendronerde; möglichst etwas Sand zur Stabilität des Bodens beimischen
  • Herstellung eigener Kamelienerde aus Hochmoortorf, Kompost und Sand ist möglich. Die Kamelienerde sollte einen pH-Wert von 4,5- 5,5 haben und lehmige Bestandteile beinhalten

Vermehrung

  • Samen nach der Reife in Gefäß mit Sand-Torfgemisch stecken und mit einer Folienhaube versehen.
  • es können völlig neue Sorten entstehen
  • Sämlingspflanzen blühen meist erst nach 4-6 Jahren.

Gießen

  • Pflanzen sollen immer feucht gehalten werden. Bei heißem Sommerwetter kann es notwendig sein, täglich zu gießen.
  • keine Staunässe
  • keine Ballentrockenheit
  • kommt es nach der Blütenknospenbildung ab Juli-August zur Unterbrechung der Wasserzufuhr, kann es zu einem späteren Knospenabwurf führen.
  • Gießen mit Regenwasser ist von Vorteil

Düngen

  • gedüngt wird nach der Blüte von März bis Ende Juni mit einem sauren Dünger wie z.B. für Rhododendron, Azaleen und Citrus.
  • die günstigste Nährstoffzusammensetzung ist N 3, P 1, K 2.
  • bei handelsüblichen Düngern sollte nur die Hälfte der angegebenen Dosis eingesetzt werden.

Schnitt

  • ein Rückschnitt ist im Allgemeinen nicht erforderlich
  • sparrig wachsende Triebe können beliebig zurückgeschnitten werden
  • eine 2.Triebbildung im Aug.-Sept. bringt meistens keine Blüten mehr und kann ebenfalls eingekürzt werden.

Pflanzen selber ziehen

  • durch Stecklinge
  • durch Abmoosen
  • durch Veredlung
  • durch Absenker entstehen sortenechte Nachkommen
  • bei der Vermehrung durch Stecklinge werden ausgereifte Triebe mit 2-3 Blättern möglichst ohne Blütenknospen im August in ein Sand-Torfgemisch gesteckt und mit einer Folienhaube abgedeckt.
  • nach 2-4 Monaten setzt die Bewurzelung ein.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheit / Schädling

Abhilfe verspricht

schwarzer schmieriger Belag Pilzerkrankung Botrytis cinerea

  • für bessere Durchlüftung sorgen
  • mit feuchtem Tuch abwaschen

Absterben von Trieben Phytophthoro (meldepflichtig)

Triebe sofort entfernen und vernichten

Blütenfäule - Braune Flecken vom Zentrum der Blüte aus

Blüten entfernen und vernichten, damit sich der Pilz nicht weiter verbreiten kann

Schild- und Wollläuse

Spritzung mit ölhaltigen Mitteln max. 1 x im Jahr

Blattläuse an Jungtrieben

mit scharfem Wasserstrahl abspritzen; notfalls Insektizid einsetzen

Rüsselkäfer

Käfer nachts absuchen und vernichten

Rüsselkäferlarven

mit Nematoden bekämpfen

Knospenabwurf

  • Kommt nicht vom Verrücken oder Drehen der Pflanze, sondern: Pflanzen stehen zu warm, bei Überwinterung 5-10 °C optimal
  • Zu geringe Luftfeuchtigkeit
  • mindestens 60 % erforderlich
  • durch offene Wassergefäße in der Nähe der Pflanzen kann zum Teil Abhilfe geschaffen werden
  • Ballentrockenheit, die oft Monate zurückliegt